Das Laurenzikirchlein
Merkliste aufrufen merkenVon Engeln getragen
Glaubt man der Sage, so hätte das Kirchlein unten stehen sollen. Bauern sollten es in Fronarbeit errichten, zu Ehren des heiligen Laurentius.
Ein sehr vielseitiger Heiliger, der alle schützt, die mit offenem Feuer zu tun haben, direkt oder indirekt, den Bäcker ebenso wie den Koch, den Archivar und den Bibliothekar. Außerdem kann man ihn bei Hexenschuss zu Hilfe rufen.
Die Bauern also schleppen Holz und Quadersteine zum Bauplatz. Wir schreiben ungefähr das Jahr 1150, es wird wohl ein Rundbau mit Kegeldach werden. Allerdings nicht sofort, denn am nächsten Morgen sind Holz und Steine: verschwunden! Alles findet sich interessanterweise am nordwestlichen Abhang des Buchbergs wieder. Sehr schlechter Scherz! Die Bauern bringen alles zurück, mühsam, und dann wiederholt sich die Sache auch noch. Man bestimmt einen Zimmermann, der den Platz nächtens auf einem Baum sitzend bewachen soll. Tja. Am nächsten Morgen sind nicht nur Holz und Steine, sondern auch Baum und Zimmermann am Buchberg gelandet. Von Engelsflügeln getragen? Das scheint den Markersdorfern die einzig plausible Erklärung zu sein, sie fügen sich dem Willen der höheren Mächte.
Unter all den Steinen jedenfalls finden sie aus der Zeit der Römer einen geflügelten Genius – einen Todesengel mit gesenkter Fackel. Den mauern sie ein.
|
|
|
|
Mehr Tipps für spannende Entdeckungsreisen finden Sie in: 111 Orte im Wienerwald, die man gesehen haben muss.