Das Römergrab
Merkliste aufrufen merkenHier ruht ein Legionär im Ruhestand
Der Weg, der uns rückwärts führt, in eine Zeit vor unserer Zeit, wird schmäler, und der Wald verdichtet sich.
Kelten und Illyrer haben sich hier niedergelassen, Jahrhunderte bevor die Römer von Süden in den Wienerwald vordringen und die ansässige Bevölkerung friedlich romanisieren.
Die Vegetation mag etwas anders ausgesehen haben, im 2. Jahrhundert. Niedrigere Bäume, Buschwerk, Gras und Felder prägen die Landschaft, als ein namenloser Römer, vermutlich ein Legionär im Ruhestand, nach dem Tod eingeäschert und in einem Hügelgrab bestattet wird. Auf freiem Feld, denn das Klima im Wienerwald ist damals trockener und wärmer.
Der Laubmischwald dämpft Licht und Schritte; man folgt der spärlichen Markierung, erst rot, dann blau; erwartet weitere Spuren, Hinweise – vergeblich; an normalen Wochentagen begegnet man niemandem und kann nur sich selbst nach der Richtigkeit des Weges fragen. Allmählich überwiegen die Nadelbäume, im Buchenmischwald, und da endlich taucht ein alter Holzwegweiser auf. Der unscheinbare Hügel in der Ruhe der Waldeinsamkeit erzeugt die perfekte Illusion, in einer anderen Zeitenwelt gelandet zu sein.
|
|
|
|
Mehr Tipps für spannende Entdeckungsreisen finden Sie in: 111 Orte im Wienerwald, die man gesehen haben muss.